„Ralle, der LKW Fahrer“ ist eine humorvolle Geschichte über den mürrischen LKW-Fahrer Ralle, der mit seiner ruppigen Art und seinem Goldfisch Goldi durchs Leben brettert. In seiner Welt, in der Geduld ein Fremdwort ist, stolpert Ralle immer wieder in absurde Situationen, bei denen seine schroffen Manieren auf skurrile Charaktere treffen. Erwartet einen Mix aus derbem Humor, eigennützigen Heldentaten und amüsanten Begegnungen auf der Straße.
I – Ralle und die endlose Geduld (die er nie hatte)
Ralle, seines Zeichens LKW-Fahrer mit mehr Brusthaaren als Manieren, saß in seiner donnernden Fahrerkabine und kratzte sich genüsslich unter der Lederweste. „Heiligs Blechle,“ murmelte er und blies eine riesige Zigarrenqualmwolke aus dem Fenster. „Noch so ’n beschisserter Montag, und i verklag des ganze Jahr.“ Goldi, sein Goldfisch, trieb derweil gelangweilt im Glas über ihm. Ralle wusste genau, dass der Fisch ihn heimlich verfluchte – vor allem, wenn das Bremsen mal wieder zum unfreiwilligen Fischbad wurde.
Die Raststätte, auf die Ralle zusteuerte, war so trostlos, dass selbst die Klofrau resigniert auf dem Boden saß und in den Schichten Kaugummi an den Fliesen Muster erkannte.
Aber noch schlimmer war der Anblick, der Ralles Augen beleidigte: ein Typ, der völlig verzweifelt an seiner klapprigen Rostkarre rumschraubte. Das Auto machte Geräusche, als ob es gleich in Flammen aufgehen wollte, und der Kerl wirkte, als würde er die Bedienungsanleitung eines Raketenwerfers studieren.
„Aaaah, Herrgottsackzement!“ Ralle knallte die Faust auf das Armaturenbrett. „Des isch ja net zum Aushalte!“ Er stieg aus seiner Kabine, stampfte mit der Wucht eines leicht gereizten Bären auf den Typ zu und sah ihm über die Schulter. „Was machsch du da, bisch du deppert?“ blaffte er. „Des kann man ja net mit‘m bloße Gucke*** ertrage!“
Der arme Kerl zuckte zusammen, drehte sich um und versuchte ein schüchternes Lächeln. „Ähm, hallo? I… äh… hab ein Problem.“
Ralle verschränkte die Arme über seinem massiven Brusthaar Ausschnitt und blies ihm eine Ladung Zigarrenqualm ins Gesicht. „Ja, des seh i. Dein Problem isch, dass du denkst, du kriegsch des mit de Grips von ’ner vertrocknete Banane in Ordnung!“ Er drängte den Typen zur Seite. „So, jetzt geh ma wech, und lass des Ma gscheit mache.“
Mit einem geübten Griff zog Ralle am Motor, fummelte ein bisschen an den Kabeln, und das Auto brüllte plötzlich los, als ob es sich für seine Unfähigkeit entschuldigen wollte. Ralle klappte die Motorhaube zu, als wäre das Ganze eine lächerliche Formalität gewesen, und warf dem Kerl einen tödlichen Blick zu. „Des nächste Mal holsch dir halt a Roller, wenn du net mal weißt, wo vorn und hinten isch.“
Der Typ stammelte ein „Danke“, aber Ralle war schon auf dem Weg zurück zu seiner Fahrerkabine. „Ach, halts göschle,“ murrte er, „i mach des doch net für dich. I mach des, weil i net ertrag, wie dämlich des aussah.“ Mit einem genervten Grummeln war er wieder auf seinem Sitz, griff nach seiner Zigarre und murmelte zu Goldi: „Menschheit… des war a Fehler in de Schöpfung.“